3. Beispielsszenario und Ziele
Es wird das folgende Szenario, welches für private Anwender typisch sein sollte, angenommen:
- SMTP-Relayserver eines ISPs oder E-Mailanbieters: mail.example.net
- gültige E-Mailadresse des Anwenders: foo@example.net
- Name des lokalen Rechners: host.example
- lokale E-Mailadresse (zusammengesetzt aus Loginnamen und Namen des lokalen Rechners): bar@host.example
Die Konfiguration hat folgende Ziele:
- E-Mails an lokale Benutzer sollen sofort zugestellt werden
- wenn die Internetanbindung nur von Zeit zu Zeit aktiv ist, sollen E-Mails, die über das Internet verschickt werden müssen, in die Warteschlange gestellt und erst auf ausdrücklichen Befehl hin ausgeliefert werden
- besteht die Internetverbindung trotz Einwahlzugang quasi permanent, was z.B. bei DSL- und Kabelzugängen öfter vorkommt, kann sendmail auch so konfiguriert werden, dass die E-Mails sofort ausgeliefert werden
- E-Mails, die nicht lokal zugestellt werden können, müssen über den SMTP-Relayserver eines E-Mailanbieters oder ISPs, einen sog. Smarthost, verschickt werden, da die direkte Zustellung u.U. sehr lange dauern kann oder aus Sicherheitsgründen überhaupt keine E-Mails von Rechnern mit Einwahlzugang angenommen werden
- der Host- und Domainname des Rechners muss maskiert, also hinter einer gültigen Domain versteckt werden, da die meisten MTAs im Internet, den Host- und Domainteil der Absenderadresse im Envelope aus Sicherheitsgründen auf seine Gültigkeit hin überprüfen, bevor sie eine E-Mail annehmen
- lokale Absenderadressen müssen vor dem Verschicken in die gültigen E-Mailadressen umgeschrieben werden
- vor der lokalen Zustellung von E-Mails müssen die gültigen Empfängeradressen wieder den lokalen E-Mailadressen zugeordnet werden
- sendmail soll E-Mails grundsätzlich nur vom lokalen Rechner entgegennehmen
- als MDA soll procmail zum Einsatz kommen, so dass z.B. hereinkommende E-Mails gefiltert werden können