1. Einleitung

Im Rahmen des globalen Zusammenwachsens entsteht ein stetig wachsender Kommunikationsbedarf. In den letzten fünf Jahren hat sich das Internet zu einem sehr wichtigen, wenn nicht sogar dem wichtigsten Medium entwickelt, das dazu in der Lage ist, diesen Bedarf zu decken. Das Internet ist heute schon eine äußerst bedeutende Plattform für den globalen Handel, den Informationsaustausch und Kommunikation im allgemeinen. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass sich dieser Trend fortsetzen wird und das Internet eine immer bedeutendere Rolle sowohl in der Wirtschaft als auch direkt im Leben der Menschen spielen wird. Als Erfolgsrezept gilt dabei die dezentrale globale Konzeption des Internet. Aber so dezentral und anarchistisch wie es auf den ersten Blick erscheinen mag, ist das Internet nicht, es besitzt ein Herzstück, die A-Root Server, und vor allen Dingen eine technische Verwaltungsinstitution, nämlich die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers).

Im Herbst 2000 bot sich nun zum ersten Mal in der Geschichte des Internet für Privatnutzer die Möglichkeit einen Teil der Vertreter, der für sie zuständigen At-Large Organisation in der Führungsebene der ICANN, durch eine Wahl zu bestimmen. Unter der At-Large Gemeinschaft versteht man diejenigen Internetnutzer, deren Interessen nicht durch die Unterstützungsorganisationen vertreten werden, also hauptsächlich Privatnutzer. Diese Wahl ist in den Medien als ICANN Wahl oder At-Large Wahl bekannt geworden. Im Rahmen dieser Analyse sollen nun diese Wahl etwas näher betrachtet und die Hintergründe erklärt werden.