6. Fazit
Es gibt gute Gründe, der ICANN Vorwürfe bezüglich der Realisation dieser Wahl machen und manche Handlungen lassen arge Zweifel an ihrem demokratischen Willen aufkommen. Es besteht anscheinend wenig Interesse daran, eine breite Masse von Benutzern an der Verwaltung des Mediums Internet zu beteiligen, in der Region Europa und Nordamerika kam sogar der Eindruck auf, als wolle die ICANN versuchen, Opposition durch kritische At-Large Kandidaten zu vermeiden. Der Ansatz eine weltweite Wahl eines Verwaltungsrates des Allgemeingutes Internet ist sicherlich sehr positiv zu bewerten, bei einer Wahlbeteiligung von 34000 Nutzern bei einer geschätzten Nutzerschaft von 375000000 von einem demokratischen Sieg zu sprechen sicherlich übertrieben. Nicht zu vernachlässigen ist auch die ungeklärte Zukunft der At-Large Beteiligung. Erst eine Studie im Jahr 2001 wird klären, ob es zukünftig überhaupt eine Repräsentation der At-Large Gemeinschaft geben wird und wenn dem so ist, in was für eine Form diese dann endgültig umgesetzt werden soll. Auch die Souveränität der ICANN ist nicht gesichert, bis jetzt war die amerikanische nicht bereit das A-Rootserversystem der ICANN vollständig zu übereignen und nutzt diese Tatsache, um auf die eigentlich unabhängige Organisation Druck auszuüben. Die Frage, ob die ICANN sich zu einer internationalen, demokratisch legitimierten Internetverwaltungsorganisation (um das Wort Internet-Regierung zu vermeiden) entwickeln kann, wird erst die zukünftige Entwicklung zeigen.